Interview
RS:
Plastiken aus Keramik und Stilllebenfotos sind sehr unterschiedliche Ausdrucksformen.
Was verbindet sie?
PS:
Ich habe es an anderer Stelle schon gesagt. Meine Plastiken, i.d.R. fast zweidimensional und leuchtend farbig glasiert, sind in ihrer Glätte und Farbigkeit sehr „nahe“ an meiner Fotografie. Die Fotographien sind ebenso glatt und meist leuchtend farbig und räumlich. Dies zur äußerlichen Ähnlichkeit.
Inhaltlich ähnlich sind sich beide Formen, weil sie jeweils eine durch einen Wahrnehmungsblitz ausgelöste machtvolle Anziehung – Eros – sublimieren, in dem dieses Gefühl eine Form bekommt oder zum Bild wird.
RS:
Das erklärt allerdings die Sehnsucht und Sinnlichkeit und auch die Stille, die Ihre Werke ausstrahlen. Woher kommt die Kühle?
PS:
Um nun der Anziehungskraft eines schönen Busens oder einer Aprikose Gestalt zu verleihen, reicht es nicht (mehr), sie abzuformen oder abzubilden. Das geschieht millionenfach in der Amateurfotografie. Ich nenne das Reportagefotos. Ich stelle die pralle Schönheit eines Körpers oder einer Blume in einen kühlen Kontext und versuche nur eine Assoziation auszulösen, bzw. eine Bewegung in Richtung der Reizquelle – Tropismus- hervorzurufen.